Venöses Ödem: Ursachen, Symptome & Behandlung mit Kompressionsstrümpfen
Wenn sich das Beinvolumen ständig vergrössert und Druck auf den betroffenen Teil eine Delle hinterlässt, liegt ein Ödem vor. Es kann venös oder lymphatisch begründet sein. Ein Arzt sollte die korrekte Diagnose erstellen. Kompressionstherapie ist die Basistherapie bei Ödemen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Was ist ein venöses Ödem? Eine Schwellung in den Beinen, verursacht durch eine gestörte venöse Funktion.
- Ursachen: Venenschwäche, Krampfadern oder Thrombosen können die Entstehung begünstigen.
- Wie helfen Kompressionsstrümpfe? Sie unterstützen den Rückfluss des Blutes, reduzieren Schwellungen und lindern Beschwerden.
- Therapie: Ein zentraler Bestandteil der Behandlung von venösen Ödemen zur Verbesserung der Lebensqualität.
- Vorteile: Regelmässiges Tragen von Kompressionsstrümpfen kann Ödeme verringern und die venöse Gesundheit fördern.
Ihre Beine sind geschwollen, besonders abends und im Sommer, und diese Schwellungen verschwinden, wenn Sie Ihre Beine hochlegen? Dies könnten die ersten Anzeichen einer Venenerkrankung sein. Wenn das Bein auch nach dem Hochlegen geschwollen bleibt, könnte es sich um ein Ödem handeln.
In jedem Fall sollten Sie für die richtige Diagnose einen Arzt aufsuchen; er kann die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln.
Was ist ein venöses Ödem?
Ein Ödem ist eine erkennbare Zunahme des Flüssigkeitsvolumens in der Haut und im Unterhautgewebe. Wenn Druck auf das Ödem ausgeübt wird, bleibt auch nach Druckentlastung eine Delle auf der Haut zurück.
Ein venöses Ödem tritt normalerweise zuerst in der Knöchelregion auf, kann sich aber auch auf Bein und Fuss ausbreiten.
Wodurch wird ein venöses Ödem verursacht?
Es gibt viele Ursachen für Ödeme, wie z.B. langes Stehen oder Sitzen, Bewegungsmangel, chronische Venenerkrankungen, Lymphödeme, Vererbung, Schwangerschaft, Operationen und Traumata.
Ödeme venösen Ursprungs entstehen, wenn Venenklappen nicht mehr richtig schliessen. Blut staut sich in den Venen, die Blutgefässe können nicht mehr richtig funktionieren.
Häufig ist gibt es keinen sichtbaren Unterschied zwischen venösen Ödemen und Lymphödemen. In jedem Fall sollten Sie bei Schwellungen Ihren Arzt aufsuchen, um die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Was kann ich gegen venöse Ödeme tun?
Ihr Arzt wird die Symptome untersuchen und prüfen, ob Krampfadern, strukturelle Hauterkrankungen oder Hautgeschwüre vorliegen, die mit einer Venenerkrankung in Verbindung stehen können.
Mit Ultraschall kann der Arzt die Durchblutung visualisieren und überprüfen, ob die Entwicklung des Ödems mit einer Venenerkrankung in Zusammenhang steht und ob die oberflächlichen Venen oder das tiefe Venensystem in den Beinen betroffen sind.
Eine frühzeitige Diagnose von Ödemen ist essenziell, damit die Krankheit nicht schlimmer wird und damit schwerwiegendere Komplikationen vermieden werden.
Machen Sie Ihren persönlichen Venen-Check!
Der folgende Test wurde auf Empfehlung führender Fachärzte und Fachärztinnen erarbeitet. Der Venen-Check kann nicht die sorgfältige Untersuchung durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin ersetzen, Sie können so jedoch selbst leicht herausfinden, ob Ihr Risiko für Krampfadern oder eine schwere Venenerkrankung erhöht ist.
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Medizinische Kompressionstherapie: eine nichtinvasive Behandlung
Zur Behandlung von venösen Ödemen gilt die medizinische Kompressionstherapie als nichtinvasive Standardbehandlung.
Der Arzt kann medizinische Kompressionsstrümpfe verschreiben. Das elastische Material des medizinischen Kompressionsstrumpfes übt einen aktiven Druck auf das Bein aus und presst die Venenwände sanft zusammen.
Der stärkste Druck ist auf Knöchelhöhe, beinaufwärts wird er schwächer. So werden der Blutfluss zurück zum Herzen erleichtert, der Venendruck verringert und die Blutzirkulation insgesamt verbessert.
In einigen Fällen hilft auch eine massageähnliche Technik, die als manuelle Lymphdrainage (MLD) bekannt ist.
Gibt es andere Behandlungsoptionen für venöse Ödeme?
Der Grund für venöse Ödeme sind Venenerkrankungen. Diese können mit einer nichtinvasiven Kompressionstherapie, aber auch mit invasiveren Techniken behandelt werden. Zu den invasiven Behandlungsoptionen gehören unter anderem:
Ultraschallgestütztes Einspritzen einer Flüssigkeit, eines Schaums oder eines Klebers, wodurch die Venen schrumpfen und kollabieren.
Operative Entfernung von Krampfadern. Oberflächliche Venen werden durch kleine Einschnitte entfernt (minichirurgische Phlebektomie), tiefe Venen durch Venenstripping.
Wissen zu Venenerkrankungen
- Mit dem Begriff chronische Venenerkrankung wird ein anhaltender Zustand mit beeinträchtigtem venösem Rückfluss beschrieben.
- Wenn Venenklappen nicht richtig schliessen, tritt ein Reflux auf: Das Blut fliesst nach unten und staut sich in der Vene, was zu venöser Hypertonie führt. Dieser Zustand ist als chronische venöse Insuffizienz (CVI) bekannt und kann zu Ödemen, Hautveränderungen und in einigen Fällen zu Geschwürbildung führen.
- Wenn sie nicht behandelt wird, kann eine chronische venöse Insuffizienz zu schwerwiegenden Störungen führen, einschliesslich Phlebitis und Lungenembolie. Zur Unterscheidung der verschiedenen Erscheinungsformen von chronischen Venenerkrankungen wird das CEAP-Klassifikationssystem verwendet.
- Akute Venenerkrankungen treten in der Regel ohne Vorerkrankungen auf, können aber auch durch chronische Venenerkrankungen ausgelöst werden. In jedem Fall ist eine umgehende ärztliche Behandlung erforderlich. Akute Venenerkrankungen umfassen oberflächliche Venenentzündung, tiefe Venenthrombose (TVT), Lungenembolie, postthrombotisches Syndrom und Varizenblutung.