Erhöht Fernsehen das Thromboserisiko?
TV- und Streaming-Serien sind beliebt und haben insbesondere während der Covid-19-Pandemie Aufschwung erhalten. Doch hier verbergen sich auch Gefahren: Langes Sitzen kann das Risiko für tiefe Venenthrombosen (TVT) erhöhen, wie eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse ergeben hat.
«Binge-Streaming», aber auch viel Zeit am Schreibtisch oder Langstreckenreisen sind ungünstig für unseren Blutkreislauf, denn stundenlanges Sitzen kann den Blutfluss in den Venen verlangsamen. Es drohen Thrombosen in den tiefen Beinvenen (TVT) und Lungenembolien. Wissenschaftler der Universität Bristol haben nun die Gefahr berechnet: Ihre Metaanalyse «Television viewing and venous thrombo-embolism: a systematic review and meta-analysis» beruht auf drei Beobachtungsstudien mit den Daten von insgesamt 131'421 Probandinnen und Probanden. Sie ergab, dass das Thromboserisiko mit zunehmendem Fernsehkonsum stieg. Teilnehmende, die täglich mehr als 4 Stunden fernsahen, erlitten 35 Prozent häufiger eine venöse Thromboembolie verglichen mit Menschen, die weniger als 2,5 Stunden am Tag vor dem Bildschirm sassen. Dabei spielen Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index untergeordnete Rollen, auch schlanke und sportliche Menschen sind gefährdet.
Empfehlung: Bewegung… und Kompressionsstrümpfe
Planen Sie also am besten bei jedem «Sitzmarathon» regelmässig Pausen für Bewegung ein. Zum Beispiel mit einer Runde durch die Wohnung, leichten Bein-Übungen während des Langstreckenflugs, im Büro oder zu Hause oder regelmässigen Gängen in die Teeküche. Dabei werden die Wadenmuskelpumpe aktiviert und so der Blutfluss in den Beinvenen in Schwung gebracht.
Auch Kompressionsstrümpfe verbessern die Durchblutungsrate, und zwar nach dem gleichen Prinzip wie die Wadenmuskeln: Der kontrollierte Druck, den Kompressionsstrümpfe auf die Beine ausüben, verringert den Durchmesser der Hauptvenen und aktiviert dadurch den Bluttransport zum Herzen.