Unser Erbe
Als Anbieter von hochqualitativen und innovativen Angeboten im Bereich der medizinischen Kompressionstherapie blicken wir auf eine 160-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Unsere Verpflichtung für heute und die Zukunft: Durch kontinuierliche Entwicklung und Innovation bieten wir Lösungen an, die Menschen helfen, sich gut zu fühlen. Jeden Tag.
2021 bis heute
2021: Auszeichnung beim German Brand Award
SIGVARIS GROUP ist einer der Gewinner des German Brand Award 2021. Für den weltweiten Produktmarken-Relaunch von Sigvaris erhält das Unternehmen eine «Special Mention» für herausragende Markenarbeit in der Kategorie «Excellence in Brand Strategy and Creation» im Bereich Health & Pharmaceuticals.
Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung dafür, dass die Marke Sigvaris Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt all ihrer Aktivitäten stellt, und sie inspiriert uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen.
Die Eröffnung des Oedema Institute by SIGVARIS GROUP in Melbourne (Victoria), Australien, ist ein Meilenstein in der Mission von SIGVARIS GROUP, Menschen mit Ödemen zu helfen. Das Oedema Institute ist eine hochspezialisierte Drehscheibe für die Behandlung von Lymphödemen und Lipödemen. Die Mitarbeitenden des Oedema Institute streben nach Exzellenz in der qualitativ hochwertigen Versorgung. Durch die Kombination ihrer umfassenden Erfahrung mit der neuesten und fortschrittlichsten Lymphödem-Behandlungstechnologie bieten sie allen Patientinnen und Patienten den höchsten Behandlungsstandard.
Ein Unternehmen, eine Welt: Ab Anfang 2021 wird das globale Rebranding der Unternehmens- und Produktmarken in allen Märkten und auf allen Websites ausgerollt. Wo immer auf der Welt ein Mensch physisch oder digital mit dem Unternehmen SIGVARIS GROUP und den Sigvaris-Produkten in Berührung kommt, erlebt er eine einzigartige und konsistente Markenwelt.
Am Ende dieses anspruchsvollen Jahres ist SIGVARIS GROUP stolz darauf, in der neuesten Kampagne von Swiss Life in der Schweiz vorgestellt zu werden: «Das 156-jährige Start-up». Der führende Anbieter von umfassenden Vorsorge- und Finanzlösungen des Landes arbeitet seit mehr als 100 Jahren mit SIGVARIS GROUP als Unternehmenskunde zusammen. Beide Firmen haben das gleiche Ziel: Menschen zu helfen, unabhängig zu sein und ihr Leben selbstbestimmt zu leben.
Da SIGVARIS GROUP aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht in der Lage ist, wichtige Meinungsführer persönlich auf Messen zu treffen, wurde ein neues Format entwickelt. Der von SIGVARIS GROUP organisierte «Medical Online Hub» (MOH) nutzt modernste digitale Technologien, um die mit Covid-19 einhergehenden vaskulären Herausforderungen und die thrombotische Auswirkung der Erkrankung zu präsentieren und weltweit führende Spezialistinnen und Spezialisten zu Wort kommen zu lassen.
Die erste Ausgabe findet im Mai 2020 statt, gefolgt von zwei weiteren Ausgaben zu unterschiedlichen Themen im selben Jahr. Mehrere SIGVARIS GROUP Märkte greifen die Initiative auf, regionale MOH-Webinare zu lancieren. Das neue Format wird weiterentwickelt, auch nach der Pandemie am Leben erhalten und 2022 zur eigenen Marke MOH mit unabhängigen Markenauftritt ausgebaut.
Einige Märkte von SIGVARIS GROUP lancieren innovative Telemedizin-Formate, und alle verpflichten sich, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Kunden, Konsumenten, andere Interessengruppen und natürlich ihre eigenen Mitarbeitenden zu unterstützen. Unterdessen erhält die bereits in den Jahren zuvor angestossene digitale Transformation von SIGVARIS GROUP einen enormen Schub.
2010–2020
Die Inhaber von SIGVARIS GROUP, Stefan und Christian Ganzoni, werden in der Schweiz als «Unternehmer des Jahres 2019» in der Kategorie Family Business ausgezeichnet.
Der Entrepreneur Of The Year™ ist eine hoch angesehene Auszeichnung für die Leistungen von Unternehmern. Das Programm wird von EY in über 70 Ländern durchgeführt und fand 2019 zum 22. Mal in der Schweiz statt. Insgesamt 45 Schweizer Unternehmer haben dabei teilgenommen. Diese 45 Unternehmen traten in den Kategorien «Dienstleistung/Handel», «Emerging Entrepreneur», «Family Business» und «Industrie/High-Tech/Life Sciences» an.
Die Unternehmer durchliefen ein intensives Verfahren mit Interviews und Unternehmensbesuchen, das in der Bekanntgabe der Gewinner und der Preisverleihung in jeder der vier Kategorien kulminierte.
Die neue Segmentierung und Auffrischung der Produktmarke für medizinische Kompressionsprodukte, Sigvaris, macht die Neuausrichtung von SIGVARIS GROUP ab Mitte des Jahres auch für die Verbraucher sicht- und spürbar. Die neu konzipierten Produktpakete erreichen die Verkaufsstätten in den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien und Frankreich. Unter dem Motto «Live your life. Be yourself.» ermöglichen Sigvaris-Produkte ihren Trägerinnen und Trägern ein selbstbestimmtes, aktives Leben, und die Möglichkeit, ihrem eigenen Stil treu bleiben zu können. Ohne Kompromisse.
Ein Teil der Aktien wird an die nächste Generation übertragen – ein grosser Meilenstein mit dem Ziel, das Unternehmen weiterhin langfristig in der Familie zu halten.
Ab Januar 2019 steht der Name SIGVARIS GROUP weltweit für das Unternehmen sowie dessen Kompetenz und Expertise im Bereich von Lösungen in der medizinischen Kompression. Damit unterscheidet sich die Unternehmensmarke nun ganz klar von den Produktmarken. Ab sofort konzentrieren sich alle Lösungen auf die Bedürfnisse von Patienten und Verbrauchern.
Nach gut zweijähriger Planungsarbeit und Bauzeit wird im März 2017 die Fabrikerweiterung in Peachtree City feierlich eingeweiht. Durch die Verdoppelung der Produktionskapazität sind nun alle betrieblichen Abläufe des Nordamerika-Headquarters unter einem Dach zusammengefasst und bieten den notwendigen Raum für weiteres Wachstum.
BiaCare ist als Innovationsführer in Entwicklung, Produktion und Verkauf von kurzzügigen Kompressionsbandagen mit Klettverschluss-System sowie anderer Kompressionslösungen für veno-lymphatische Patienten bekannt. Mit der Übernahme von BiaCare stärkt die SIGVARIS GROUP ihre Position auf einem schnell wachsenden Markt weiter. BiaCare ist für seine hohen medizinischen Standards bekannt und geniesst das Vertrauen vieler Ärzte und Therapeuten. BiaCares neuartige Produktlinie von Kompressionsprodukten zur Behandlung von Lymphödem, Lipödem, chronischer venöser Insuffizienz und anderen komplexen Ödemen bedeutet eine unmittelbare Erweiterung des Angebots von SIGVARIS.
Die vollständige Übernahme der Färberei Kronbühl AG in Wittenbach als Minderheitsaktionäre ist ein wichtiger und positiver Schritt für SIGVARIS AG. Sie ist die Basis für die Optimierung künftiger Prozesse und schafft wertvolle Synergien. Beide Unternehmen bleiben unabhängig voneinander im Markt tätig; Schnittstellen werden minimiert und optimiert. Das verschafft der SIGVARIS AG grössere Flexibilität und mehr Handlungsspielraum, um wichtige Arbeitsschritte noch effizienter zu steuern.
Die SIGVARIS Gruppe gründet im Januar 2016 einen neuen Standort in Silea, Treviso, und verstärkt dadurch ihre Marktposition in Italien. Mit dem neuen Standort schafft das Unternehmen eine weitere wachstumsträchtige Plattform in Europa, mit der es als kompetenter Partner neue Märkte erschliessen, Kundenbeziehungen aufbauen und mit einem innovativen Produktportfolio wachsen kann.
Der Verwaltungsrat der SIGVARIS Holding AG ernennt Andreas Schönenberger, den bisherigen Leiter der Ländergruppe Europa Zentral, Nord und Ost mit Sitz in St. Gallen, zum neuen CEO der Gruppe. Andreas Schönenberger übernimmt seine neue Funktion per 1. Juni 2016 und löst damit Urs Toedtli ab.
Andreas Schönenberger studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Basel und schloss 1988 mit dem lic.rer.pol. ab. Er verfügt über langjährige Führungserfahrung und ausgedehntes Know-how im Health Care-Bereich. Seit Juni 2014 war er erfolgreich als CEO der SIGVARIS AG in St. Gallen tätig und in dieser Funktion für die Märkte Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien, Skandinavien, Osteuropa sowie Australien und den Mittleren und Fernen Osten verantwortlich.
Vor SIGVARIS war Andreas Schönenberger in verschiedenen Pharma- und Consumer Health Care-Unternehmen wie Sanofi, Bayer und Roche national und international (Spanien, Deutschland und USA) tätig.
Mit der Übernahme von Pani Teresa Medica verstärkt die SIGVARIS Gruppe ihre Position in einem rasch wachsenden Markt. Pani Teresa Medica ist für ihren hohen medizinischen Anspruch bekannt und geniesst das Vertrauen vieler osteuropäischer Kunden. Im Zuge der Portfolio-Erweiterung setzt die SIGVARIS Gruppe weiterhin auf angestammte lokale Produkte, die fest in ihren Märkten verwurzelt sind. Durch die gemeinsame Nutzung von Know-how schafft das Unternehmen eine wachstumsträchtige Plattform im osteuropäischen Markt, mit der sie als kompetenter Partner neue Märkte erschliessen kann.
Die in Winterthur ansässige Gruppe beschäftigt weltweit 1400 Mitarbeitende und verfügt über eigene qualitätsgesicherte Produktionsstätten in der Schweiz, Frankreich, Brasilien und den USA sowie eigene Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, Grossbritannien, Kanada, China, Australien und Mexiko. Weltweit beliefern diese rund 70 Länder.
Der 2011 beschlossene Namenswechsel sämtlicher Tochterfirmen der Gruppe in SIGVARIS sowie das neue Corporate Design haben sich bewährt. Die neu lancierten Strumpflinien WELL BEING und SPORTS verkaufen sich vielversprechend. Es scheint, dass es diesmal gelingen wird, den gordischen Knoten der Diversifizierung zu durchschlagen.
Die 2012 gegründete Vertretung in Shanghai, China, entwickelt sich. Neue Vertriebsgesellschaften in Australien und Mexiko sind geplant.
Die SIGVARIS Gruppe im Jahr 1994: 2,83 Millionen produzierte Strumpfpaare, 690 Mitarbeitende, Nettoverkaufserlös 85,4 Millionen Franken. Die SIGVARIS Gruppe 18 Jahre später: 7,2 Millionen produzierte Strumpfpaare, 1365 Mitarbeitende, Nettoverkaufserlös 221 Millionen Franken.
Die neu aufgebauten Märkte in Brasilien und den USA sind sehr dynamisch und bergen noch etliches Potenzial. Der medizinische Kompressionsstrumpf ist für 9 von 10 Umsatzfranken verantwortlich.
Für seine wichtigste Aufgabe bei SIGVARIS, die Stärkung der Gruppenfunktionen, bringt er als langjähriges Kadermitglied der global ausgerichteten Sefar Gruppe, einem 1833 gegründeten Schweizer Familienunternehmen, das analytische und interkulturelle Rüstzeug mit.
Er erfüllt dort die schwierige Aufgabe, Firmenteile mit unterschiedlicher Ausrichtung und Philosophie zu fusionieren und strategisch neu auszurichten, mit Bravour.
Mit der Übergabe der Gruppenleitung an den erfahrenen Manager Urs Toedtli endet die seit der Gründung gelebte «Kongruenz zwischen Eigentum und operativer Leitung». Dies nicht zuletzt auch, um der Gruppe neuen Schwung zu verleihen.
2011 wird die Hightech-Umwinderei in Andrézieux, Frankreich, eröffnet.
1990–2009
Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, so könne man sorgenfrei weiterarbeiten, steht im Jahresbericht.
Frankreich ist mit einem Anteil von über 60 Prozent der Motor der Ganzoni Gruppe. Das birgt Risiken, weshalb in allen anderen Märkten das Wachstum stark beschleunigt werden soll, um binnen fünf Jahren mehr Ausgewogenheit zu erreichen.
Seit 2008 arbeiten der französische Kundendienst und die Logistik im neuen Center in Huningue. Die wichtigste strategische Herausforderung der Zukunft: «hinaus aus dem Schatten normierter Holzbeine».
Im Jahr 2009 wird die Produktlinie SIGVARIS SPORTS eingeführt.
Zum Zugpferd wird Frankreich, wo knapp die Hälfte des Umsatzes erzielt wird. St. Gallen trägt 34 Prozent bei, die neuen Standorte in Amerika 17 Prozent. In Deutschland ziehen die Verkäufe erstmals nach Jahren wieder an. Als Ersatz für die Fabrik in São Paulo wird in Jundiaí eine topmoderne Fabrik eingeweiht.
Ein letzter Versuch, die neu lancierte, eigene Stützstrumpflinie Ariosa durch Umbenennung in SIGVARIS Wellness zu retten, scheitert. Der Vertrieb wird eingestellt. Derweil laufen die Geschäfte für die angestammten Kompressions- und Stützstrümpfe in fast allen Märkten gut.
Der wachsende Konkurrenzkampf zeigt Spuren. In Deutschland wird eine Bilanzsanierung notwendig. Die Schweiz bleibt eine glückliche Insel mit einem SIGVARIS Marktanteil von weit über 50 Prozent, was weitaus höher ist als 1993.
Expansion auch in Brasilien: In São Paulo wird eine neue Fabrik eröffnet. Mehrere Anfragen grosser Firmengruppen an «den kleinen Nischenplayer» Ganzoni werden abschlägig beantwortet. Der Wettbewerb wird auf allen Märkten härter.
2002 übernimmt der konsequente Unternehmer die Verantwortung für die von St. Gallen aus geführte Ländergruppe. Ende 2008 zieht er sich aus den operativen Tätigkeiten zurück und verkauft seine Aktien Anfang 2011 an Stefan Ganzoni und Christian Ganzoni.
1991, im Vorfeld der Abstimmung zum Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum EWR, beunruhigen Trends zur Isolation die Unternehmensführung in St. Gallen. «Wenn wir uns weiter abschotten, gibt es bei uns bald ausser dem Morgengold und Abendglühen unserer Alpen nichts mehr zu bestaunen», heisst es im Jahresbericht. In Frankreich boomt das Geschäft, nur die Sportproduktlinie unter der Marke TEF liegt weit unter den Erwartungen.
1970-1989
Nach einer Ausbildung zum Textilingenieur steigt er 1986 bei Ganzoni Saint-Louis ein. 1993 bis 1996 ist er Geschäftsführer von SIGVARIS Frankreich.
Ab 1994 leitet er die SIGVARIS Gruppe gemeinsam mit seinen Neffen Christian und Caspar Ganzoni. Ende 2010 übergibt er die operative Verantwortung an Urs Toedtli. Er ist Teilhaber des Familienunternehmens und Verwaltungsrat – und ein begeisterter Musikliebhaber.
1989 wird in der Europäischen Gemeinschaft unter Beteiligung der EFTA-Staaten ein Expertenkomitee zur Harmonisierung der Normen für Kompressionsstrümpfe gebildet. Dies weckt Befürchtungen sinkender Umsätze, die durch stagnierende Verkäufe in fast allen Absatzländern (Frankreich und Schweiz je knapp eine Million Paare) noch verstärkt werden.
Das Betriebsgebäude in St. Gallen wird erweitert. Die Firma begeht ihren 125. Geburtstag mit Jubiläumsfeierlichkeiten und der Publikation einer Firmengeschichte.
Ab 2002 ist er verantwortlich für Industrieprojekte und Human Resources auf Gruppenebene in der SIGVARIS Management AG in Winterthur. Der sprachbegabte Familienunternehmer ist Teilhaber und seit 2011 Verwaltungsrat mit Spezialaufgaben.
Im Jahr 1988 übernimmt Ganzoni sämtliche Aktien der T. E. F., und das Unternehmen wird in die Gruppe integriert. Die 1986 neu gebaute Fabrik in Saint-Just-Saint-Rambert wird 1989 um eine Verwaltungseinheit erweitert, 1991 wird die Umwindung zentralisiert.
Die Geschäfte laufen blendend. Ganzoni Frankreich verdoppelt den Umsatz in fünf Jahren auf 100 Millionen Francs, in St. Gallen wird der Umsatz in einem Jahr um knapp 20 Prozent gesteigert. 92 Prozent der Produkte sind Kompressions- und Stützstrümpfe.
In Übersee werden 1988 die Vertriebsgesellschaften SIGVARIS Inc. in Bradford, Connecticut, USA, und SIGVARIS Corp. Saint-Laurent, Québec, Kanada, gegründet.
Ganzoni erwirbt 50 Prozent der T. E. F.-Aktien, mit der Option auf Erhöhung. Die Zusammenarbeit legt den Grundstein für spätere Erfolge in Frankreich.
Im selben Jahr beginnt der Aufbau der Fabrikationsfirma Sigvaris do Brasil in São Paulo.
Bereits 1971 wird Sigvaris Wien gegründet, dann 1975 die seit 1961 bestehende Generalvertretung im deutschen Memmingen zur Vertriebsgesellschaft aufgewertet. Währungsschwankungen machen auf beiden Märkten zu schaffen, rote Zahlen trotz steigender Umsätze sind die Folge.
1940–1969
Aus dem exportorientierten Unternehmen im Aufbruch gestaltet er einen international tätigen Konzern. Der begabte Pianist ist ein konsequenter und hartnäckiger Unternehmer.
Die Produktion wird radikal umgestellt, die Gummibandweberei an ein Konkurrenzunternehmen verkauft und nach Gossau SG verlagert. Die meisten Arbeiterinnen und Arbeiter werden übernommen. Die Ganzoni-Belegschaft reduziert sich von 79 auf 30 Personen.
Er bietet eine stufenlos abnehmende Kompression vom Knöchel an beinaufwärts. Beim später lancierten Finela Forma werden ausschliesslich synthetische Garne verwendet.
Der Verlust von 90’000 Franken im Jahr 1955 kann nur durch Darlehen aufgefangen werden, die von den Aktionären gewährt werden. Der Betriebsstandort Winterthur wird aufgegeben. Man hofft, die verbleibende Produktion «ohne Konzession an modernes Managertum, wie es jetzt gefordert wird» weiterführen zu können.
Mit der Übernahme der Tricotage Élastique du Forez (T. E. F.) 1988 gelingt ihm ein entscheidender Schritt zum Ausbau von SIGVARIS in Frankreich. Das Herz des Musikliebhabers und Violinspielers schlägt französisch.
1947 wird die zusammen mit einer gemeinnützigen Baugenossenschaft erstellte Siedlung Haggenhalde nahe dem Fabrikgebäude in St. Gallen eingeweiht. Ganzoni erwirbt sechs Reiheneinfamilienhäuser zur Vermietung ans Personal. Das Modell folgt Vorbildern aus Saint-Louis und Winterthur.
Schon im Jahr darauf schreibt Ganzoni Elastic ein Rekordergebnis. Hoffnung kommt auf. Doch es bleibt ein dem Nachholbedarf geschuldetes Strohfeuer. In Saint-Louis ist die Lage ähnlich: Nach einem kurzen Aufschwung 1947/48 dreht der Wind wieder.
Günstiger Wohnraum für die Belegschaft: Siedlung Haggenhalde St. Gallen (1948).
1920–1939
In Lyon wird ein Zweigbetrieb eröffnet, der sich erstaunlich gut hält, obwohl das Unternehmen von der Vichy-Regierung offiziell als «maison juive» (Judenhaus) eingestuft wird.
Der erhoffte Exportimpuls durch die 30-prozentige Abwertung des Frankens im September bleibt aus. Ganzoni überlebt nur dank Landverkäufen und Finanzspritzen der Eignerfamilie.
Zudem «baumwollene und kunstseidene Gummilitzen, glatt oder mit Knopflöchern ausgeführt, Gummistrümpfe, Gummiteile für Corsetten und Leibbinden», hergestellt in der Zweigfabrik St. Gallen-Bruggen.
Der Markenname Samson etabliert sich auf dem Schweizer Markt. Mit der Produktion von rundgestrickten Gummistrümpfen geht man neue Wege.
Ganzoni Frères profitiert nach Anfangsschwierigkeiten selbst vom Protektionismus in Frankreich. Dank Zollschutz werden konfektionierte Artikel zum Kassenschlager.
Das Werk in Winterthur beschäftigt 30 Angestellte. Eine 1920 gegründete Firmenstiftung unterstützt Pensionierte und hilft in Notfällen. Sie wird sich in den kommenden Krisenjahren mehr als einmal bewähren.
1864–1919
Am 6. September 1918 treten die Arbeiter der Elastik-Weberei in den Streik. Der Streik wird nach zehn Tagen beendet. In der Vereinbarung heisst es: «Die Firma verpflichtet sich, von jeglichen Massregelungen streikender Arbeiter bzw. Arbeiterinnen abzusehen.» Zugesichert wird «bei Rückkehr normaler Produktionsverhältnisse» eine «tarifliche Regelung der Lohnangelegenheit».
1914 laufen die Geschäfte nach einem Rückschlag zu Beginn des Ersten Weltkriegs dank Umstellung auf Binnennachfrage gut. Schwierigkeiten bereitet neben der durch die Mobilmachung bedingten Kurzarbeit zunehmend die Rohmaterialbeschaffung. Die Produktion muss trotz grosser Nachfrage eingeschränkt werden.
Neu ins Programm aufgenommene, breitere Elastikgewebe retten Ganzoni vor dem Aus. Die Nachfrage ist so gross, dass 1907 sogar Aufträge abgelehnt werden müssen.
1890 werden die Betriebskrankenkasse gegründet und die Arbeitermitsprache an der Generalversammlung eingeführt.
Schutzzölle verursachen Probleme. 1895 wird im österreichischen Dornbirn ein Zweigbetrieb eröffnet. Der Auftakt ist hoffnungsvoll, die Konkurrenz enorm. Der Betrieb schreibt schliesslich rote Zahlen und wird im Jahr 1900 an den grössten Konkurrenten verkauft.
Das Kleinwarengeschäft wird verkauft, die Beschäftigung von Heimwebern aufgegeben. Das Vertriebsnetz umfasst beinahe ganz Europa und reicht sogar bis Nordafrika und Argentinien.
Schon 1865 werden aufgrund der grossen Nachfrage auf vier Webstühlen elastische Bänder für die beliebten schnürlosen Halbstiefel hergestellt. Im Jahr 1870 sind 20 Webstühle im Einsatz, und in Zeiten erhöhter Nachfrage stehen Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter zur Verfügung.